ARGE Empathie und Entwicklung

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Personenzentrierte Begegnung mit dementiell beeinträchtigten Menschen.

Fortbildungsangebot für Pflegepersonen, Heimhelfer/-innen, Ehrenamtliche, Angehörige und andere Interessierte

Theorie und Praxis

Angehörige und Pflegepersonen erleben das Betreuen eines Menschen, mit dem sie nicht oder nur schwer in Kontakt kommen können, als belastend und fühlen sich in vielen Situationen hilflos und überfordert. Auf beiden Seiten kommt es zu einem Anstieg von Anspannung und Frustration.

Beziehungsaufbau und Beziehungsgestaltung nach personenzentrierten Grundsätze und Haltungen bietet sowohl für Betroffene als auch für Betreuung und Pflege eine Hilfestellung für gelingende Kommunikation. Neben dem Person Sein der Menschen mit Demenz geht es auch um das Wohlbefinden von Pflege-, Betreuungs- und Bezugspersonen. Nur so ist gewährleistet, dass ihre Arbeit Klient/-innen bzw. Angehörige bestmöglich fördert und unterstützt.

Vermittelt werden zwei personenzentrierte Ansätze - miteinander verknüpft in Theorie und Praxis: Aufbau und Gestaltung von Kontakten mit dementiell beeinträchtigten Menschen nach Garry Prouty und Tom Kitwood.

Personenzentrierter Kontaktaufbau nach Garry Prouty

Der U.S. amerikanische Psychologe Garry Prouty hat mit dem Ansatz der Prä-Therapie eine Möglichkeit geschaffen, mit Menschen in Kontakt zu kommen, für die der übliche Weg oft kaum oder nicht mehr möglich ist. Diese Form der Kommunikation wird bereits seit den 1960er Jahren in der Arbeit mit Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung erfolgreich eingesetzt.

Die so genannten „Kontaktreflexionen“ unterstützen den Kontaktaufbau. Menschen mit Demenz können so erleben, dass sie verstanden und ernst genommen werden. Unruhe und Aggression nehmen ab. Kommunikation wird leichter möglich, und es kommt zu einer deutlichen Reduktion von belastenden oder eskalierenden Situationen.

Personenzentrierte Beziehungsgestaltung nach Tom Kitwood

Der Sozialpsychologe Tom Kitwood und sein Team an der Universität Bradford/UK entwickelten ab den 1980er Jahren theoretische und praktische Lösungswege, um das relative Wohlbefinden von Menschen mit Demenz zu erhöhen. Grundsätze und Prinzipien personenbezogener Kommunikation unterstützen dabei, den Zusammenhang zwischen dem Verhalten von Pflege- und Betreuungspersonen und dem Verhalten von Menschen mit Demenz zu verstehen.

Vor allem geht es darum, eine sozialpsychologische Umgebung zu entwickeln, die sorgsam auf die individuellen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz eingeht und dazu beiträgt, vorhandene Fähigkeiten zu pflegen und zu fördern.

Inhalte dieser Fortbildung

  • Allgemeine Grundsätze personenzentrierter Kommunikation – konkretes Handeln anhand praktischer Beispiele
  • Kontaktreflexionen nach Garry Prouty als Möglichkeit, eskalierende Situationen zu reduzieren und mit Menschen mit einer Demenzerkrankung in Kontakt zu kommen
  • Person stärkendes und Person unterminierendes Verhalten nach Tom Kitwood
  • Reflexion bisheriger Erfahrungen in der Begleitung von Menschen mit Demenz
  • Was brauche ich selbst als Bezugs-, Betreuungs- und Pflegeperson, um mich als ganze Person zu fühlen?
  • Team

    Antonia Croy, Psychotherapeutin PP in freier Praxis, Präsidentin Alzheimer Austria, Lehrtherapeutin der VRP (=Vereinigung Rogerianischer Psychotherapie), Langjährige Tätigkeit im Seminarbereich

    Mag. Sabine Hofer-Freundorfer, Psychotherapeutin PP in freier Praxis, Pädagogin und Sonder-, und Heilpädagogin, Lehrtherapeutin der VRP, Langjährige Tätigkeit im Seminarbereich

    Dr. phil. Cornelia Schneider, Soziologin, Pflegewissenschaftlerin im Bereich Gerontologie, DGKP, Mediatorin, DCM-Advanced-User

    Mag. Dr. phil. Elisabeth Wappelshammer, Historikerin und Fortbildnerin in Biographie- und Erinnerungsarbeit, Philosophin im Bereich Gerontologie und Palliative Care, Supervisorin, DCM-Advanced-User

    Dauer: 2x8 Einheiten

    Kosten: Nach Vereinbarung